2008 Kooperationsprojekt

Orbitalreibschweißen – eine neue Schlüsseltechnologie zum Fügen metallischer Werkstoffe

Mit dem Orbitalreibschweißen können auch nichtrunde Querschnitte und nichtdrehbare Teile reibgeschweißt oder mehrere Verbindungen in einem Arbeitsgang hergestellt werden. Das neue Fügeverfahren erzeugt hochwertige Metallverbindungen wirtschaftlich.

links: Neue Multiorbitalreibschweißmaschine (Typ MOSYS-100) – Kraft 100 kN, Schwingung 200 Hz, 1,5 mm (Quelle: Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt SLV München, Niederlassung der GSI mbH) rechts: Orbitalreibgeschweißte Verbindung (nach Zugprobe): Verbindung i.O., Bruch im Grundwerkstoff (Quelle: Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt SLV München, Niederlassung der GSI mbH)

Die Fertigung stellt stetig steigende Anforderungen an die Werkstoffe und die geeigneten Fügeverfahren. Die Werkstoffe sollen z.B. leicht, hochfest, umformbar, zerspanbar und korrosionsbeständig sein. Doch daneben ist die Schweißeignung ein wichtiges Kriterium, das den konstruktiven Einsatz verschiedener Metalllegierungen erst ermöglicht.

Das Orbitalreibschweißen ist eine für Metallverbindungen neue Fügetechnik. Die notwendige Wärme wird mit kreisförmiger Schwingbewegung zwischen den Verbindungsflächen unter Krafteinwirkung erzeugt, ähnlich dem Prinzip eines Schwingschleifers. Ziel ist es, gegenüber dem bewährten Rotationsreibschweißen auch nichtrotations­symmetrische Querschnitte und nichtdrehbare Teile oder (statt üblicherweise einer Verbindung pro Arbeitsgang auch) mehrere Verbindungen in einem Arbeitsgang reibzuschweißen. Dabei soll eine vergleichbar gute Schweißeignung für viele Werkstoffe und Mischverbindungen nutzbar werden, die sich mit traditionellen Fügeverfahren nicht oder nur eingeschränkt verbinden lassen.

Die Prozessbedingungen und Verbindungseigenschaften wurden an repräsentativen, insbesondere nichtrunden Verbindungsquerschnitten untersucht: Metall-Flachbandverbindungen aus typischen Werkstoffen wie legiertem oder unlegiertem Stahl und Aluminium, dazu Hohlprofilverbindungen, weitere Fügegeometrien und ausgewählte Mischverbindungen. Aus den Einflüssen der Prozessparameter auf das Werkstoffverhalten resultieren Arbeitsbereiche, die als Basis für künftige Serienanwendungen dienen können.

Anhand von Bauteilprüfungen und metallografischen Untersuchungen wurde die Güte der Verbindungen verifiziert. Daneben wurden auch Anwendungsgrenzen, etwa bei sehr dünnwandigen Teilen, aufgezeigt.

Mit der neuen Verfahrenstechnik Orbitalreibschweißen wird ein spezialisiertes Anwendungsfeld für die wirtschaftliche Fertigung qualitativ hochwertiger Metallverbindungen erschlossen.

 

Projektfinder
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Forschungsverbünde

In strategisch wichtigen Bereichen werden von der Forschungs­stiftung auch Forschungs­verbünde initiiert und gefördert.

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